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In Monheim befindet sich nördlich der Altstadt das ehemalige Gasthaus „Zum Lamm“, wo die Bergstraße senkrecht auf die Treuchtlinger Straße trifft. Eine Gedenktafel an der Hauswand erinnert daran, dass Martin Luther hier in der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober 1518 übernachtete. Nach dem Reichstag zu Augsburg musste sich Martin Luther 1518 in den Fuggerhäusern, vor dem vom Papst beauftragten Kardinal Thomas Cajetan, hinsichtlich seiner 95 Thesen verantworten. Als Martin Luther den Widerruf seiner Thesen verweigerte, bestand die akute Gefahr seiner Verhaftung und er musste die Stadt fluchtartig verlassen. Er versuchte, rasch in sicheres Terrain zu gelangen, um einer möglichen Gefangennahme zu entgehen. Begleitet von einem Berufsreiter, ritt er nach Monheim. Es wird berichtet, dass er auf einem „hart trabenden Kläpper“ unterwegs war – eine beschwerliche Reise, zumal Luther kaum Reiterfahrung besaß. Der nächtliche Ritt von Augsburg nach Monheim dauerte etwa acht Stunden, durchzogen von klirrender Kälte und bedrückendem Schweigen. Für Luther war dies eine physisch und psychisch äußerst belastende Erfahrung, da er nicht wusste, wohin ihn der Reiter führte und ob er nicht doch in die Hände seiner Feinde geraten könnte. Sein Pferd folgte dem des Berufsreiters stur, Schritt für Schritt. In seinen späteren Tischreden, niedergeschrieben von Veit Dietrich, erzählt Luther, wie er nach dieser Tortur buchstäblich „wie tot in die Streu“ fiel. Da er als Augustinermönch erkannt wurde, brachte man ihn in das einzig beheizte Zimmer des Gasthauses, das Kaminzimmer. Das Gasthaus bot Luther sicheren Schutz, da es außerhalb der Stadtmauern auf dem Territorium des Marschalls von Pappenheim lag, der bereits ein Anhänger der neuen Lehre war. Luther selbst bezeichnete diese Nacht als eine seiner schlimmsten Erlebnisse.